Was ist ein Knopf?
Jeder kennt ihn, jeder hat ihn schon einmal benutzt und jeder hat wahrscheinlich sogar jeden Tag mit ihm zu tun. Die Rede ist von einem Knopf, der wie selbstverständlich an vielen Kleidungsstücken zu finden ist. Eure ersten Kontakt hattet ihr als Kind und seitdem habt ihr fast jeden Tag Umgang mit ihm.
Wie selbstverständlich lernt man den Knopf durch das Knopfloch zu schieben und macht sich gar keine Gedanken darüber. Wenn ein Knopf abfällt und sich das Kleidungsstück nicht mehr richtig schließen lässt, kommt ihr erst auf den Gedanken, dass dahinter eine richtig sinnvolle Idee steckt, auf die ihr in der heutigen Zeit nicht mehr verzichten wollt.
Auch bei Jeanshosen kommen Knöpfe und Knopfleisten zum Einsatz, um sie zu schließen. Ohne sie würde der Hosenstall oder die Tasche mit Patte einfach offenstehen. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Druckknopf, einen Lochknopf oder einen Nietenknopf handelt. Wenn er fehlt, habt ihr ein Problem. Da der Knopf nie die Aufmerksamkeit bekommen hat, die ihm zusteht, wollen wir das heute ändern.
Aus diesem Grund werfen wir heute einen Blick auf die Geschichte des Knopfs und verraten euch, wo er eigentlich herkommt. Darüber hinaus zeigen wir euch, welche Knopfarten es gibt und wo sie eingesetzt werden.
Was ist ein Knopf?
Ein Knopf ist ein Verschluss, der bei Kleidung zum Einsatz kommt. Er kommt in Kombination mit einem Knopfloch oder eine Schlinge daher und wird oft auch nur zur Zierde verwendet. Beim Schließen des Knopfs ist der Knopf mit einer Stoffhälfte fest verbunden. An der anderen Stoffhälfte befindet sich entweder eine Schlaufe oder ein Knopfloch. Der Knopf wird durch die Schlaufe oder das Knopfloch geführt und so wird das Kleidungsstück geschlossen.
Knöpfe können dabei ganz unterschiedlich aussehen. Sie kommen in vielen Materialien daher. So gibt es sie aus Knochen, Holz, Horn, Metall, Glas, Edelstein, Schildpatt, Perlmutt, Zierband, Porzellan, Stein oder Plastik. Farbe und Größe können dabei ebenso unterschiedlich sein. Oft ist die Form des Knopfes der aktuellen Mode und ihren Trends unterworfen, weswegen er immer wieder neue Formen annehmen kann. Die Größe des Knopfes, das Aussehen und die Farbe variieren dabei stark. So gibt es eckige, runde, aber auch ovale Knöpfe. Gern kommen in der Kinderbekleidung auch Knöpfe in Tierform, Herzform oder Blumenform daher. Im Endeffekt ist alles möglich, was euch vorschweben könnte, denn Plastik kann in jegliche Form gegossen werden.
Heute wird die Knopfgröße in Zentimetern oder Millimeter angegeben. Dabei handelt es sich um den Durchmesser des Knopfes. Ein Knöpf kann einige Millimeter groß sein, etwa bei der Kinderbekleidung, genauso aber auch bis zu 10 Zentimeter. Designer nutzen übergroße Knöpfe gern als Hingucker in ihren Kollektionen. Nach oben hin ist eigentlich keine Grenze gegeben. Oft handelt es sich dann aber um Spezialanfertigungen.
Wie ist die Geschichte des Knopfs?
Die Geschichte des Knopfs ist eine sehr lange. Sie reicht bis in die Antike, ins Altertum und in die Bronzezeit hinein. Der Knopf hat seinen Ursprung wahrscheinlich in Zentralasien in der Mongolei. In der Zeit war ein Knopf eher ein Ziergegenstand. Er wurde nur zur Zierde ans das jeweilige Kleidungsstück genäht, um den Blick auf bestimmte Punkte im Outfit zu richten. Eine Funktion hatte er nicht, da es kein Knopfloch dazu gab. Oft kam auch nur eine Schlaufe zum Einsatz, die als Knopfersatz benutzt wurde.
An der Kleidung der Phrygier waren schon kleine Leinwandknäule mit Stiel zu finden, die durch eine Schlaufe geschoben wurden, um ein Kleidungsstück zu schließen. Ebenso fanden sich in der griechisch- antiken Kleidung ab dem 6. Jahrhundert vor Christus kleine Knopf- ähnliche Gebilde.
Die Germanen setzten bei ihren Wickelröcken auf zwei Knöpfe auf der Rückseite, damit der Rock sich nicht wieder aufrollte. Ebenso setzten die Menschen im byzantischen Kulturkreis auf Ösen, die miteinander verhakt wurden, um Kleidung zu schließen. In Europa wurden meist Spangen und Fibeln verwendet, anschließend Haken und Ösen.
Die Wikinger nutzen anfangs ebenfalls nur Zierknöpfe, die dann später mit dem Knopfloch eine Funktion bekamen. Hier wurden sie erstmals am Halsausschnitt eingesetzt. Erst im 13. Jahrhundert entstanden Knöpfe mit Knopflöchern. Die Schlaufe wurde eingetauscht gegen diese damalige Innovation. Interessant ist auch, dass Knöpfe mit Knopflöchern zum ersten Mal in Deutschland benutzt wurden und dort auch erfunden wurden. Kreuzfahrer aus dem Orient brachten die Idee mit nach Europa und auch nach Deutschland. Dort wurde die Technik weiter ausgefeilt, bis der Knopf, den wir heute kennen entstanden ist. Das dauerte aber noch ein paar Jahre. So wurden erste Kugelknöpfe benutzt, um vertikale Schlitze im Stoff mit der anderen Stoffseite zu verbinden. Am Halsausschnitt und an den Ärmeln kamen sie nun zum Einsatz. Im 14. Jahrhundert verbreitete sich die neue Methoden zum Schließen von Kleidungsstücken in ganz Europa und schnell auch in der ganzen Welt. Oft wurde sie verwendet, um Kleidung hautnah an den Körper zu bringen und die so eng anliegende Kleidung den Körperformen entsprechend zu schließen.
So wurden sie beim Rock des Mannes verwendet, aber auch in der Damenbekleidung bei Kleidern am Rücken. Kurze Zeit später gab es aber wieder Haken und Ösen, weil die Kleidung so noch fester saß. Diese Umstand hielt bis zum 19. Jahrhundert an.
Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein einheitliches Bild in der Herren- und Damenmode mit dem Knopf vollbracht. Herren schlossen ab dieser Zeit ihren Mantel Links- auf- rechts (Knopf rechts, Knopfloch links) und Damen Rechts- auf – links. Dabei gibt es ein paar Theorien, wie diese Knöpfung entstanden ist. Eine davon ist, dass Männer ihre Kleidung selbst knöpften und Frauen eine Zofe hatten, die sie ankleidete.
In der Herrenschneiderei setzte sich dieser Look durch und ist bis heute erhalten geblieben wie man bei Herrenmänteln, Hemden und Jacken sehen kann. Damen setzten weiterhin auf die Schließung des Kleides am Rücken mit Haken und Ösen.
Heute hat sich der Knopf als Schließe für jegliche Kleidungsstücke durchgesetzt. Er bekommt aber Konkurrenz vom Reißverschluss, der Wind und Kälte besser draußen halten kann. Oft werden beide Techniken zusammen eingesetzt beispielsweise bei Outdoor- Jacken, die einen Reißverschluss und darüber eine Knopfleiste mit Druckknöpfen haben, damit ihr schön warm bleibt und kein Regen hineinkommen kann.
Welche Arten von Knöpfen gibt es?
Wie auch beim Reißverschluss gibt es ganz unterschiedliche Arten von Knöpfen und je nachdem, welche Funktion sie haben, solltet ihr sie auch nutzen. Zudem haben sie unterschiedliche Materialien, die nach dem Verwendungszweck eingesetzt werden. Zudem wird in der Form und in der Machart unterschieden.
Lochknopf (normaler, gebräuchlicher Knopf)
Der Lochknopf ist der meist verwendete Knopf überhaupt. Er kommt mit oder ohne Zierrand daher, kann aber in der Kinderbekleidung auch niedliche Formen (Herz, Frosch, Blume) annehmen. Dabei ist er meist wie eine Scheibe geformt, damit er sich gut durch das Knopfloch stecken lässt.
Oft kommt er in kleiner Form an Hemden, Blusen und Kleidern vor. Er wird maschinell befestigt. Beim Annähen des Knopfes muss aber darauf geachtet werden, wie dick das Material ist. Wenn kein Platz für das Material ist (beispielsweise bei einem dicken Wollmantel), kann der Knopf nicht durch das Knopfloch gleiten.
Nietenknopf
Wer Jeanshosen und Jeansjacken trägt, hat häufig Kontakt mit diesem Knopf. Der Nietenknopf wird bei Denim und Cord eingesetzt. Er ist häufig in Arbeiterhosen zu finden, da er besonders robust ist. Dabei zeigt er sich aus Metall ohne Annäh- Faden. So kann dieser Faden nicht reißen.
In der Lederbekleidung wird er ebenso verwendet, da das Leder durch die große Auflagefläche des Knopfes weniger schnell reißen kann. Bei einer kleinen Annäh- Fläche könnte das Abreißen bei Leder schneller passieren.
Druckknopf
Der Druckknopf ist ein Knopf mit zwei kleinen, runden Teilen, die ineinanderpassen. Sie werden aneinander gedrückt, um sich zu verbinden und damit das Kleidungsstück zu schließen. Damit das funktioniert, bestehen Druckknöpfe auf einer Seite aus einer Vertiefung und auf der anderen Seite aus einer Erhöhung.
Die beiden Teile des Druckknopfs werden nun auf den gegenüberliegenden Seiten des Stoffs zusammengenäht oder genietet und zum Schließen ineinander gedrückt. Der Knopf macht ein Klack- Geräusch, wenn er richtig geschlossen ist. Um den Druckknopf nun wieder zu öffnen, müssen beide Druckknopf- Teile auseinander gezogen werden.
Vor 2000 Jahre gab es schon Druckknöpfe (Terrakottaarmee). Damals wurden sie grundsätzlich aus Metall gefertigt. Heute gibt es sie auch aus Plastik, allerdings sind diese nicht so haltbar und zerbrechen gern. Der neuzeitliche Erfinder ist Heribert Bauer aus Pforzheim, der 1885 en Druckknopf erfand. 1903 kam eine verbesserte Form von Hans Prym auf den Markt, der heute noch bei uns zu finden ist.
Der Druckknopf wird bei Kleidung verwendet, die unauffällig geschlossen werden soll. Der Druckknopf ist in den meisten Fällen nämlich nicht zu sehen und so können Taschen oder auch eine verdeckte Knopfleiste geschlossen werden. Es gibt sie auch aus magnetischen Elementen, sodass ein Magnet die beiden Teile des Druckknopfs aneinander zieht.
Gibt es noch andere Knopfarten?
Der Druckknopf, der Nietenknopf und der Lochknopf sind die gängigsten Knöpfe, die wir heute haben. Doch es zeigen sich auch noch ein paar andere Knöpfe, auf die wir kurz eingehen wollen. Folgende Knöpfe begegnen euch im Alltag:
- Ösenknopf: Die Öse wird an ein Kleidungsstück genäht, der Knopf auf die andere Seite. Dabei kann der Knopf jegliche Form haben und auch mit Stoff bezogen sein. Die Öse wird nun über den Knopf gezogen. Einsatzgebiet: Bei dicken Stoffen (Mänteln), Verzierungen
- Zwirnknopf: Diese Knopfart wird traditionell bei Wäsche verwendet, weswegen sie oft nur in weiß daherkommen. Dabei wird Garn sternförmig um einen Metallring geführt, bis sich eine geschlossene Fläche ergibt.
- Posamentenknopf: Dieser wird aus mit Seide umwickelten Strängen hergestellt. Dabei kann er die Form eines Ösenknopfs annehmen oder die eines flächigen Ornaments.
- Knebelknopf: Der Knebelknopf ist eine Sonderform des Knopfes. Er befindet sich an Trachtenmode und Dufflecoats. Er umknebelt die Ösen und Löcher und hat eine Schlaufe.
- Durchsteckknopf: Sie werden beim Frack- und Smokinghemd verwendet und dienen zum Schließen des Hemdes mit zwei Knopfleisten. Sie werden ähnliche wie Manschettenknöpfe separat zum Hemd gekauft. Ihr könnt sie in den unterschiedlichsten Materialien (Perlmutt, Onyx, Edelstahl) erstehen. Durchsteckknöpfe gibt es aber auch bei der Bettwäsche. Die Knöpfe bestehen aus zwei durch einen Steg verbundenen Scheiben. Sie sind leicht knöpfbar, können aber leicht verloren gehen.
- Kugelknopf: Diese Knöpfe sehen aus wie eine halbe oder ganze Kugel und werden genauso wie Lochknöpfe verwendet. Oft kommen sie in gut sichtbaren Farben daher, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie werden auch oft als Zierde verwendet.
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