Was ist recyceltes Polyester?
Polyester bezeichnet eine Chemiefaser, die viele Facetten aufweist. Für Textilien wird meistens Polyester in Form von Polyethylenterephthalat kurz PET verwendet, dieses Material ist auch durch die Plastikflaschen aus dem Supermarkt bekannt Verwendet. Hergestellt wird die künstliche Faser, indem das aus Rohöl gewonnenen Polyestergranulat dank einer Schmelzspinn-Methode zunächst verflüssigt und durch einen Kaltluftschacht geführt wird. Der Temperatursturz bewirkt eine Aushärtung des Materials, ermöglicht das Verspinnen in Faserform. Die Beschaffenheit der Spinndüse ist zuständig für die Feinheit, für den Glanz und für den Griff der Faser. Die chemisch hergestellten Fasern sind im Gegensatz zu natürlichen Fasern besonders lang und auch dadurch wunderbar elastisch. Trotz ihrer Robustheit ist Polyester sehr leicht und lässt sich einfach färben. Zudem behalten Kleidungsstücke aus Polyester auch nach häufigem Tragen ihre Form. Die schnell trocknende, pflegeleichte Faser wird gern für Outdoor- und Sportkleidung verwendet.
Die Nachteile der Chemiefaser
Aufgrund der schlechten Öko-Bilanz steht Polyester wie andere Chemiefasern mehr denn je auf dem Prüfstand. So werden jedes Jahr etwa 100 Millionen Barrel Rohöl für die Herstellung von Polyester verbraucht, der Anteil an der Produktion von synthetischen Fasern in der Textilindustrie beträgt etwa 70 Prozent. Neben dem hohen Verbrauch wichtiger Ressourcen wird auch viel Energie bei der Herstellung benötigt, zudem lassen sich die künstlichen Polyesterfasern nicht biologisch abbauen. Beim Waschen der Textilien können sich darüber hinaus feinste Plastikteilchen lösen, die über das Abwasser Böden und Gewässer verschmutzen, eine Gefahr für die Umwelt bedeuten.
Recyceltes Polyester: Die nachhaltige Alternative zur Chemiefaser
Recyceltes Polyester ist die nachhaltige Lösung um wichtige Ressourcen zu schonen und den umweltbelastenden Plastikmüll zu reduzieren. Gewonnen wird recyceltes Polyester aus recycelten Plastikflaschen aus Textilabfällen oder anderen Erzeugnissen aus Polyester. Diese gebrauchten Kunststoffe werden gesammelt und entsprechend sortiert, das Material wird dann so zerkleinert und eingeschmolzen, dass kleine Pellets entstehen, die dann zu Fasern gesponnen werden, aus denen dann neue Textilien hergestellt werden können.
Recyceltes Polyester ähnelt von seinen Eigenschaften her dem herkömmlichen, chemisch hergestellten Polyester. Das betrifft die Langlebigkeit genauso wie die Farbbeständigkeit, zudem ist das recycelte Material ebenso pflegeleicht. Nicht nur für Heimtextilien, Verpackungen und Schuhe kommt recyceltes Polyester heute zum Einsatz, auch in der Modeindustrie gewinnt das nachhaltige Material immer mehr an Bedeutung, ermöglicht umweltbewussten Kunden mit dem Kauf dieser Produkte ihren Beitrag zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks zu leisten.
Das Material bekommt ein zweites Leben
Recyceltes Polyester gibt dem Material eine zweite Chance, das ansonsten nicht biologisch abbaubar ist, deshalb beim Wegwerfen und auf Deponien oder im Meer landen würde. Plastik wird immer häufiger bei Seevögeln und verschiedenen Schildkrötenarten gefunden, weil die Tiere Plastik mit Nahrung verwechseln. So ist das Recycling von Kunststoffabfällen zu einem nutzbaren Material für Mensch und Umwelt und den Erhalt des Planeten immer wichtiger. Durch die Verwendung von recyceltem Polyester werden Abfallmaterialien wiederverwertet, gleichzeitig kann dadurch die enorme Abhängigkeit von der Produktion neuer Kunststoffe reduziert werden. So können wichtige Ressourcen wie Erdöl geschont werden, parallel wird die Menge an Plastikabfällen reduziert, die in Deponien oder direkt in der Umwelt landen.
Kein Qualitätsverlust – dafür drastische Senkung der CO2-Emmissionen
Recyceltes Polyester ist qualitativ nahezu gleichzusetzen mit neu produziertem Polyester. Es entsteht also kein Qualitätsverlust, es gibt keine Abstriche am Tragekomfort, wenn man sich für Textilien aus recyceltem Polyester entscheidet. Für die Umwelt ist es allerdings ein großer Unterschied. Recyceltes Polyester reduziert im Vergleich zur herkömmlichen Chemiefaser nicht nur den Plastikmüllberg und die Abhängigkeit von Erdöl, sondern vermindert auch die CO2-Emissionen um etwa ein Drittel.
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