Was macht Seide so besonders?

Alles über Seide

Seide ist ein Material, das immer dann zum Einsatz kommt, wenn es edel werden soll. Der hauchfeine, exklusive Stoff überzeugt auf ganzer Linie mit Glanz und Glamour. Edle Kleider werden aus ihm geschaffen und das schon seit Anbeginn der Zeit. Die heutige Seide stammt aus China und wurde schon vor 5.000 Jahren hergestellt. In der ganzen Welt hat sie sich verbreitet und ist auch heute noch mehr als angesehen. Doch auch Bio- Seide gibt es mittlerweile. Bei ihr wird auf die Verwendung von chemischen Mitteln und Medikamenten verzichtet.

Bis heute ist Seide der Stoff, auf den ihr setzt, wenn es edel und glamourös werden soll. Seine Eleganz ist zeitlos und klassisch. Außerdem ist das seidige Gefühl auf der Haut ein ganz Besonderes. Der zarte Stoff spielt mit der Haut und fordert ihn zu neuen Gefühlen auf. Ganz nebenbei ist Seide auch für Allergiker geeignet, denn das Material kann die Haut gar nicht reizen. Damit ihr alles über Seide erfahrt, was es zu wissen gibt, werfen wir heute einen ganz genauen Blick auf das Material. Wo kommt sie her? Was ist Seide überhaupt? Was unterscheidet herkömmliche Seide von Bio- Seide und für was wird Seide verwendet? Ihr werdet erstaunt sein, das versprechen wir euch! Vorhang auf für eines der edelsten Materialien der Welt: Seide!

Was ist Seide?

Seide ist eine Faser aus tierischem Ursprung. Sie wird aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen. Dabei ist diese Faser die einzige Faser im Tierreich, die in endlos langen Fäden daherkommt. Außerdem besteht sie aus Protein und stammt ursprünglich aus China. China ist heute noch der Hauptproduzent von Seide, aber auch andere Länder wie Indien, Japan und Italien haben sich im Seidengeschäft gefestigt. Früher hat das Geschäft mit der Seide sogar in Deutschland geboomt. Krefeld war ein Hauptproduzent. Doch heute wird eher Seide importiert, was mit dem unheimlichen Aufwand in der Zucht der Raupen zu tun hat.

Aus Seide werden Seidengarne, aber auch Seidengewebe und Seidenpulver hergestellt. Seidengarne überzeugen vor allem durch ihre robuste Reißfestigkeit. Seidengewebe sind euch besser bekannt als Brokat, Chiffon, Crépe de Chine, Crépe Satin, Damast, Duchesse, Dupionseide, Georgette, Glacé, Jaquard, Lamé, Organza, Plissee, Satin, Taft und Seidentwill bekannt. Es gibt aber noch viele andere Gewebe, die aus Seide hergestellt werden.

Das Seidenpulver wird oft in der Kosmetik als Zusatzstoff verwendet. Es findet Verwendung in Lippenstift, Hautcremes, aber auch bei Seifen. So oder so: Seife ist euch sicherlich schon einmal über den Weg gelaufen, auch wenn ihr sie nicht als solche erkannt habt.

Wie ist die Geschichte der Seide?

Die Geschichte der Seide ist eine ganz Lange. Schon in der alten Indus- Zivilisation, knapp 2800 bis 1800 v. Chr. beginnt sie. Auch im alten China war Seide bekannt, allerdings nur in ihrer wilden Form. Seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. soll angeblich die erste domestizierte Seide entstanden sein.

Der Kaiser Fu Xi soll als erster auf den Gedanken gekommen sein, die Raupen für die Herstellung von Gewändern zu nutzen. Der Kaiser Shennong soll außerdem das Volk gelehrt haben, Maulbeerbäume und Hand anzubauen, um Seide und Hanfleinen zu gewinnen.
Ca. 23 bis 79 v. Chr. soll dann der Handel mit chinesischer Seide gestartet sein. Im antiken Mittelmeerraum wurde Koische Seide hergestellt, die feiner und dünner ist. Nach und nach verdrängte sie die chinesische Seide, die überall zu bekommen war.
Die chinesische Seide kam durch Handel nach Rom und Sri Lanka. Von dort aus ging es in den Indischen Ozean und in den antiken ägyptischen Rotmeerhafen Berenike. Von hier aus wurde die Seide den Nil hochgebracht, bis sie nach Alexandria gelange. Römische Händler brachten sie dann in die ganze Welt. Besonders in Italien war sie oft vertreten.
Ganze 18 Monate dauerte es, bis die Seide in den Häfen von Italien ankam. Die Strecken wurden Seidenstraßen genannt und wurden bis ins 2. Jahrhundert n. Chr. verstärkt genutzt. Die Handelsroute wurde auf Kaiser Wudi zurückgeführt, die Route war je nach politischer Lage durch Umwege gekennzeichnet, bestand aber immer.
Umschlagplätze befanden sich damals in Herat (Afghanistan), Samarkand (Usbekistan) und Isahan (Iran). Die Griechen brachten Seide über den Seeweg, die jüdischen, armenischen und syrischen Zwischenhändler über den Landweg.
Im Mittelalter war es den Chinesen unter Todesstrafe verboten, die Raupen oder Eier der Raupen außer Landes zu bringen. Doch zwei persische Mönche gelang es, Eier und das Wissen um die Produktion nach Konstantinopel zu schmuggeln, wodurch die Produktion von Seide nun auch außerhalb Chinas möglich war. So wurden zum ersten Mal um 550 n. Chr. Seide auch im Byzantinischen Reich gewonnen.

Ab dem 12. Jahrhundert etablierten sich einige Zentren in der Seidenproduktion. So war Italien führende Position in der Produktion von Seide. In Lucca wurde im 13. Jahrhundert die farbenprächtigste Seide gefärbt, weswegen dort auch mechanische und mit Wasserkraft betrieben Seidenzwirnmühlen zum Einsatz kamen.
Im 14. Jahrhundert gab es politische Unruhen, wodurch die „Betriebe“ umziehen mussten. Sie ließen sich in Venedig nieder und starteten dort von Neuem.

In der Neuzeit, im 17. bis 19. Jahrhundert waren Zürich, Lyon und Krefeld bedeutende Städte für die Seidenindustrie. Die Familie Von der Leyen hat in der Herstellung dominiert und dürfte sogar den französischen Kaiser Napoleon und den preußischen König Friedich II. Ausstatten. Allerdings waren die Weber in Krefeld mehr und mehr unzufrieden und so kam es zu Aufständen der Seidenweber. Sie wehrten sich gegen die Lohnkürzungen der Familie Von der Leyen.

Ab dem 19. Jahrhundert wurde in Bayern die Seidenraupenzucht gefördert. Auch pflanzte Ludwig I. die Maulbeeren, von denen sich die Raupen ernähren, um einen Aufschwung in der Seidenproduktion herbeizuführen.
Heute ist Seide so gefragt wie nie. Die großen Modedesigner setzen alle auf dieses Material und bringen es in unendlich vielen Kollektionen auf den Laufsteg. Die Modeindustrie ist ohne Seide gar nicht mehr denkbar. Zum Glück gibt es neuerdings nun auch Bio- Seide, die der herkömmlichen Seide bald den Rang streitig machen wird.

Welche Eigenschaften hat das Material?

Seide ist ein fabelhaftes Material, das vor Glanz und Glamour nur so strahlt. Dabei zeichnet sie sich nicht nur durch ihr tolles Aussehen aus, sondern auch durch ihre hohe Reißfestigkeit, die sie in vielen verschiedenen Einsatzgebieten agieren lässt.
Zudem wirkt sie isolierend gegen Kälte und Wärme und kann bis zu einem Drittel ihre Gewichts an Wasser einlagern. Die Fasern quellen also auf, wenn sie nass werden. Aufgrund des Aufquellens der Fasern knittert Seide wenig, kann aber durch Wasser auch fiese Wasserflecken bekommen.

Seide ist aber auch empfindlich. Sie kann Hitze und direkte Sonneneinstrahlung nicht vertragen. Zudem hat sie einen starken Abrieb beim Waschen und auch sonst. Das Gewebe ist trotz hoher Reißfestigkeit empfindlich.
Die Qualität der Seide hängt viel mit ihrem Gewicht und ihrer Feinheit zusammen. Je feiner und leichter da Material ist, desto anfälliger ist es auch. Schwere Seide ist also einfacher zu handhaben und auch leichter zu waschen.
Auf der Haut fühlt sich Seide wunderbar weich, fließend und angenehm an. Sie ist auch für Allergiker geeignet, da es sich um ein natürliches Produkt handelt und so treten so gut wie nie Probleme in Form von Allergien auf.

Positive Eigenschaften:

  • Glänzt
  • Hohe Reißfestigkeit
  • Isoliert Kälte und Wärme
  • Kann Wasser einlagern
  • Wenig Knitterneigung
  • Brillante Farben beim Einfärben
  • Angenehmes Hautgefühl
  • Keine Allergieneigung

Negative Eigenschaften:

  • Wasserflecken
  • Keine hohen Temperaturen
  • Starker Abrieb
  • Keine direkte Sonneneinstrahlung

Die Qualität der Seide hängt übrigens stark von ihrem Gewicht und ihrer Feinheit ab. Das Gewicht liegt bei ca. 4,306 g pro m² und wird Momme genannt. Momme ist dabei eine japanische Gewichtseinheit, die heute noch in der Seidenherstellung benutzt wird. Auch der Begriff Pongé wird häufig genutzt. Eine Pongé entspricht einer Momme.
Die Feinheit der Seide wird in Denier (den) oder Tex (dtex) angegeben. Die Einheit Denier wird auch bei Strumpfhosen genutzt. Je feiner die Seide ist, desto geringer ist die den- Zahl.

Wie wird Seide hergestellt?

Zuerst müssen die optimalen Bedingungen für die Seidenproduktion geschaffen werden, damit eine Herstellung möglich ist. Da mit Tieren gearbeitet wird, müssen sich diese Tiere auch irgendwie ernähren.
Die Seidenraupen ernähren sich von den Blättern des Maulbeerbaumes, deswegen wird auch oft von Maulbeerseide gesprochen. Allerdings gibt es auch andere Seidenraupen, die sich von anderen Blättern ernähren. Darunter können sich beispielsweise auch Eichenblätter befinden. Maulbeerbäume sind also ein fester Bestandteil der Seidenproduktion. Um qualitativ hochwertige Seide zu bekommen, müssen Seidenraupen unter speziellen Bedingungen aufgezogen werden. Erst wenn die Seidenraupen sich verpuppen, entsteht Seide.
Dabei produzieren sie mit speziellen Drüsen in ihrem Maul die Seidenfäden, die sie in großen Schlaufen um sie herum spinnen. Bis zu 300.000 Windungen kann eine Raupe dabei brauchen, um sich einzupuppen. Je dicker die Raupe, desto dicker ist auch ihr Kokon und umso mehr Seide wird produziert.
Wenn eine Seidenraupe schlüpft, zerbeißt sie ihren Kokon, um verwandelt als Motto wieder hervorzukommen. Doch dieser Vorgang wird gestoppt, sonst würde die Seide unbrauchbar. Mit Hilfe von Heißwasser und Wasserdampf werden die Raupen noch vor dem Schlüpfen getötet, damit sie ihren Kokon nicht zerbeißen können.

Jeder Kokon besitzt ein langes, feines Endlosband, das ununterbrochen ist. Das Endlosband, was von den Raupen hergestellt wurde, wird nun abgewickelt und gehaspelt. Dabei werden immer drei bis acht Kokons gleichzeitig abgewickelt, um einen Seidenfaden zu bekommen. Dabei kleben sie aufgrund ihres Seidenleims zusammen und bilden einen Faden. Dieser wird in Fachkreisen Grége genannt.
Der Seidenfaden kann nun zu einer glatten Textiloberfläche verarbeitet werden. Um 250 Gramm Seidenfäden zu erhalten, müssen rund 3000 Raupen getötet werden. Das sind knapp ein kg Raupen mit Kokon.
Nun sind aber die Fäden noch voller Leim. Damit die Seide vom Leim befreit werden kann, muss sie in Seifenwasser gekocht werden. Dieser Vorgang nennt sich Entschälen oder auch Degumieren. Danach ist sie reinweiß, auch wenn sie vorher eine leicht gelbliche Färbung hatte. Zudem werden die Fäden durch das Kochen glänzender, geschmeidiger und dünner.
Im Anschluss wird die Seide noch chemisch veredelt, indem sie mit Metallsalzen oder Schwefeldioxid angereichert wird. Die Metallsalze sorgen für einen Gewichtsausgleich des Materials, denn bei der Entfernung des Seidenleims sind die Fäden sehr leicht geworden. Mit den Metallsalze wird dieses Fehlen von Gewicht wieder ausgeglichen. Das Schwefeldioxid sorgt für eine dezente Bleichung, wodurch die Seidenfäden noch heller und gleichmäßig gefärbter wirken.

Bei welcher Kleidung wird Seide eingesetzt?

Am meisten findet Seide ihre Verwendung in der Mode. Besonders bei luxuriösen und hochwertiger Designermode wird Seide immer öfter eingesetzt. So gibt es Seidenkleider, Seidenblusen, Schals, aber auch Röcke, Blazer und sogar Hosen aus Seide.
Seide wird sehr gern getragen, weil sie sich auf der Haut super angenehm anfühlt. Im Sommer kühlt sie angenehm und im Winter gibt sie ein wärmendes Gefühl ab. So ist einem nie zu kalt oder warm, wenn man zu Seide greift.
Der Fall ist fließend, weswegen Seide auch gern für lange Abendroben und edle Röcke benutzt wird. Sie glänzt wunderschön und zieht so die Blicke auf sich. Im Endeffekt kann jedes Kleidungsstück aus Seide hergestellt werden.
Traditionell wird Seide auch für die Teppichherstellung benutzt. Die Teppiche aus Seide glänzen, sind wunderbar robust und reißfest. Sie haben einen weichen Griff und sind ein tolles dekoratives Element in der Wohnung. Leider gibt es auch den Nachteil bei Seidenteppich, dass er sehr empfindlich und teuer ist. Gegenüber Nässe reagiert er sensibel, denn die Fasern quellen auf und so ist er nicht so robust wie ein Teppich aus Wolle.

Gibt es Bio- Seide?

Ja, natürlich gibt es Bio- Seide. Doch was ist das Besondere an Bio- Seide? Seide ist doch sowieso ein natürliches Produkt und warum sollte es dabei auch noch bio zugehen? Die Herstellung von Seide ist gar nicht so einfach, wie man sich das vorstellt.
Alles beginnt mit den Blättern des Maulbeerbaums, die die Raupen fressen. Ohne diese Blätter würde es keine Seide geben, denn später werden diese Blätter umgewandelt zu den Fäden, die die Seidenraupen fressen und zum Kokon umwandeln, aus dem dann die Seide hergestellt wird. Jetzt kann es Bio- Seide aber nur geben, wenn die Maulbeerbäume nach ökologischen Richtlinien behandelt werden. Ähnlich wie bei Bio- Baumwolle dürfen keine Pestizide verwendet werden. Entlaubungsmittel, das dafür sorgt, dass die Blätter vom Baum fallen, damit die Arbeiter leichter die Kokons ernten können, ist auch verboten.
Das ist aber nicht nur für die Raupen und die Bäume gut, sondern auch für die Menschen, die mit ihnen auf den Plantagen arbeiten, denn sie kommen so nicht mit den Pestiziden in Berührung. Ganz nebenbei müssen die Raupen von Hand gefüttert werden. Sie klettern nicht von einem Blatt zum Nächsten, um zu futtern. Nein, sie bekommen zerkleinerte Maulbeerblätter direkt vorgesetzt. So dauert die Aufzucht nicht zu lange. Die Raupen, die für die Zucht genutzt werden, sind außerdem keine freilebenden Seidenraupen mehr. Sie sind gezüchtet letzten Jahrtausenden gezüchtet worden, um gute Erträge zu bringen und deswegen brauchen sie den Menschen, um zu überleben – und natürlich viel Pflege.
Die Raupen vertragen weder Zugluft noch Erschütterungen oder Schwankungen in der Temperatur. Sie werden deswegen in geschlossenen Räumen und können anfangs nur sehr kleine Blattstücke aufnehmen. Zu Anfang der Fütterung benötigt die Raupe knapp 1,5 Gramm Futter, um satt zu werden. Gegen Ende sind es 200 Gramm der Blätter täglich.
Rund 40 Tage lebt die Seidenraupe, bevor sie sich in einen Kokon einwebt. In dieser Zeit häutet sie sich vier Mal und muss danach jedes Mal umgebettet werden. Bei Bio- Seide wird beim Umbetten auf kranke Tiere geachtet. Sie werden dann aussortiert, denn die Bio- Raupen dürfen nicht mit Medikamenten in Berührung kommen, sonst wäre es keine Bio- Seide mehr.

Nachdem sich die Seidenraupe verpuppt hat, wird sie getötet, damit sie beim Schlüpfen nicht den Kokon zerstört. Hier gibt es auch wieder einen Unterschied zur herkömmlichen Herstellung von Seide. Bei der Weiterverarbeitung des Seidenfadens gibt es einen starken Unterschied. Da bei der Säuberung des Seidenfadens viel Gewicht verloren geht, weil der Leim ausgespült wird, ist die Seide sehr leicht. Normalerweise würde sie jetzt beschwert werden. Das geschieht durch Schwermetalle und Kunstharze, die sich in der Seide ansammeln und sie schwerer werden lassen.
Das sind Metallsalze wie Zinnchlorid, Natriumphosphat und Wasserglas. Wenn sie auf die Haut, in die Augen, Schleimhäute und Atemwege kommen, reizen sie diese. Auch Kunstharze sind nicht ohne. Aus ihnen kann Formaldehyd austreten. Schnell wird klar, dass beides für die Arbeiter vor Ort nicht gut ist.
Später wird die Seide dann noch ausgerüstet. Sie bekommt eine Veredelung. Dafür wird sie mit Chemikalien behandelt, damit sie schmutzabweisend, knitterfrei oder besser einzufärben ist. All diese chemischen Mittel, die zum Einsatz kommen, werden anschließend auch auf der Haut getragen, denn sie bleiben in der Seide und lagern sich ein.
In der Herstellung der Bio- Seide ist all dies verboten. Der Bio- Seiden- Bauer bekommt so zwar weniger Gewinn, damit aber ein gutes Gewissen. Er muss zwar höhere Preise machen, um den Aufwand auszugleichen, aber es lohnt sich. Die Bio- Seide ist ansprechender, weil sie sich qualitativ hochwertige und robuster zeigt.
Viele Hersteller von Bio- Seide sorgen aber auch dafür, dass es bei den Mitarbeitern stimmt. Sie zahlen faire Löhne und fördern die Gesundheit der Arbeiter durch den Nicht- Gebrauch von Chemikalien. Jede Bio- Seide ist GOTS- zertifiziert. Darauf solltet ihr beim Kauf achten.

Wie pflegt ihr Seide richtig?

Seide ist ein wunderbares Material, das sich traumhaft gut auf der Haut anfühlt. Allerdings braucht es auch viel Pflege, denn von nichts kommt nichts. Damit der schöne Stoff nicht beschädigt wird und nicht kaputt aus der Wäsche kommt, müsst ihr einiges beachten. Wenn ihr gut auf ihn acht gebt, habt ihr lange Spaß an ihm.
Wer es sich einfach machen möchte, kann das Seiden- Teil einfach in die Reinigung geben. Dann allerdings bekommt es eine chemische Reinigung, die zwar sauber macht, aber nach nichts riecht. Wenn ihr also den Geruch von frisch gewaschener Kleidung liebt oder schlichtweg keine Reinigung in der Nähe habt, wascht ihr euer Teil aus Seide einfach Zuhause.
Allerdings solltet ihr vorher einen Blick ins Etikett werfen, denn nicht jede Seidenart darf auch gewaschen werden. Dupioni- Seide beispielsweise darf nicht in Kontakt mit Wasser kommen. Sie geht ein, wenn sie nur mit Wasser in Berührung kommt, deswegen ist eine chemische Trockenreinigung in der Reinigung Pflicht.
Wenn ihr aber Zuhause waschen wollt und euer Kleidungsstück das zulässt, ist es eigentlich ganz einfach, Seide zu waschen. Ihr müsst nur ein paar Dinge beachten.

Das richtige Waschmittel auswählen

Wenn ihr denkt, dass ihr ein normales Waschmittel benutzen könnt, irrt ihr euch leider. Das Waschmittel, das ihr Zuhause habt, würde eure Seide nach und nach brüchig machen. Das liegt daran, dass Seide eine Faser aus Eiweiß ist und das normale, alkalische Waschmittel versucht, Eiweiß zu lösen. Nach und nach wird die Faser rau und matt, bis sie irgendwann bröselt.
Auch von Wollwaschmittel solltet ihr Abstand halten. Es ist zwar auch für Eiweiß- Fasern geeignet, hat aber rückfettende Inhaltsstoffe, die die Wolle weich und fluffig machen sollen. Die Seide wirkt dadurch leicht matschig und fettig, wenn ihr sie mit Wollwaschmittel wascht. Damit das nicht passiert, solltet ihr auf spezielles Waschmittel setzen, das extra für Seide hergestellt wird. Es hat zwar auch chemische Tenside, diese sind aber mild und neutral. Auf Inhaltsstoffe, die Eiweiße lösen, wird verzichtet und so könnt ihr es gut für Seide anwenden.
Bleichmittel solltet ihr ebenfalls nicht verwenden, da die Farbe sich sonst aus den Fasern löst. Wer kein Geld für spezielles Seidenwaschmittel ausgeben möchte, kann auch ganz mildes pH-neutrales Shampoo verwenden. Dieses darf dann allerdings keine Parfüms, Farbstoffe oder rückfettende Inhaltsstoffe haben, denn sonst schlägt sich das optisch auf das Material nieder. Gleiches gilt für Weichspüler, der die Fasern schmierig macht.
Hier noch einmal kurz zusammengefasst, was Waschmittel gehen und welche nicht:

  • Spezielle Seidenwaschmittel anwenden
  • Falls keines zur Hand reicht auch ein mildes, pH-neutrales Shampoo
  • Keine alkalischen Waschmittel
  • Kein Wollwaschmittel
  • Keine Bleiche
  • Keine rückfettende Inhaltsstoffe
  • Kein Weichspüler

Sanfte Handwäsche

Um Seidenstoffe mit der Hand zu waschen, breitet ihr euch das Handwaschbecken mit ca. 30 Grad warmen Wasser vor. Wärmer sollte es auf keinen Fall werden. Das spezielle Seidenwaschmittel wird hineingegeben und leicht verrührt.
Anschließend legt ihr euer Seidenteil hinein für maximal fünf Minuten. Dabei wirbelt ihr es aber nicht herum wie bei anderen Kleidungsstücken in der Handwäsche, sondern lasst es liegen und bewegt es nur ab und zu ein ganz bisschen.
Danach wird die Lauge abgelassen und kaltes Wasser hinzugefügt. Das Seiden- Teil wird nun im kalten Wasser ausspült. Damit sich kein Kalk bildet, was unschöne Flecken und Fasern aufrauen könnte, greift ihr zum Wein- Essig. Ein Teelöffel wird ins kalte Wasser gegeben. So kann auch eure Farbe nicht ausbleichen und die Fasern werden gefestigt.
Hier noch einmal kurz zusammengefasst:

  • Handwäsche
  • Maximal 30 Grad
  • Seidenwaschmittel verenden
  • Maximal 5 Minuten im Wasser lassen
  • Nur ein bisschen bewegen
  • Kaltes Wasser mit Wein- Essig zum Ausspülen

    Seide in der Waschmaschine waschen

    Ob Seide in die Waschmaschine darf, lest ihr auf dem Etikett. Falls es möglich ist, solltet ihr euer Seiden- Teil immer (!) in einen Wäschesack stecken, damit er sich nicht mit anderen Kleidungsstücken verheddert oder Reibung in der Waschmaschinentrommel abbekommt.
    Bei maximal 30 Grad wird mit dem speziellen Seidenwaschmittel gewaschen. Wenn ihr ein Seidenprogramm an eurer Waschmaschine habt, solltet ihr es auch benutzen. Das schont eure Kleidung ungemein.
    Hier noch einmal kurz zusammengefasst:

    • Etikett beachten
    • Maximal 30 Grad
    • Wäschesack verwenden
    • Spezielles Seidenwaschmittel verwenden
    • Seidenprogramm einstellen

    Seide sanft trocknen

    Wenn der Stoff aus der Handwäsche oder aus der Waschmaschine kommt, ist er oft tropfnass. Der ganze Stoff wird dann vorsichtig (!) ausgedrückt und in ein trockenes Handtuch eingerollt. Dabei solltet ihr auf keinen Fall wringen oder komplett rollen, damit das Material nicht unnötig strapaziert wird.
    Wenn nach der Verwendung des Handtuchs die Seide noch nass ist, macht ihr das Gleiche noch einmal mit einem zweiten Handtuch, bis das Material nur noch feucht ist. Anschließend kommt euer Seiden- Teil auf einen Formbügel. Ihr könnt die Kleidungsstücke aber auch im Liegen trocknen. Dafür zieht ihr sie vorher sanft (!) in Form.
    Komplett nass aufhängen ist aber auch keine Option, denn dann kann sich das ganze Kleidungsstück verziehen und sieht nicht mehr gut aus. Keinesfalls solltet ihr die Teile in der Sonne trocknen lassen, weil sie brüchig werden können.
    Hier noch einmal kurz zusammengefasst:

    • In einem Handtuch einrollen zum Trocknen
    • Danach auf Formbügel aufhängen
    • Oder: Liegend trocknen
    • Keine Sonne
    • Nicht auswringen

    Seide glatt bügeln

    Da Seide hängend oder liegend getrocknet wird, kann sie manchmal ganz schön knitterig sein. Sie ist eben eine Diva. Genauso leicht lässt sie sich aber auch bügeln, wenn ihr ein paar Dinge beachtet. Bei anderen Materialien wird der Stoff mit Wasser bespritzt, um sie glatt zu bügeln. Bei Seidenstoffen funktioniert das nicht! Es würden nur Flecken entstehen.
    Mit einem feuchten Tuch, das ihr über das Kleidungsstoff legt, funktioniert das Ganze aber sehr gut. Gebügelt wird auf links. Einfacher ist es aber, die Seide zu bügeln, wenn sie noch nicht zu 100 % trocken ist. Euer Bügeleisen sollte nicht zu heiß sein, also nur auf der ersten Stufe bügeln. Außerdem vertragen sich Dampfbügeleisen nicht mit Seide, denn dann wir sie wieder brüchig.
    Am Einfachsten wird es aber, wenn ihr das trockene Seiden- Teil einfach mit in die Dusche nehmt. Auf einem Bügel gehängt wartet sie auf eure heiße Dusche und wird danach ganz glatt aussehen, da die Luftfeuchtigkeit wie ein Bügeleisen bei ihr wirkt.

    Noch einmal kurz zusammengefasst:

    • Nicht mir Dampf bügeln
    • Nicht mit Wasser besprühen
    • Ein feuchtes Tuch über das Kleidungsstück legen
    • Nur auf Stufe 1 bügeln
    • Ein feuchtes Tuch über das Kleidungsstück legen
    • Besser: Knitter mit Luftfeuchtigkeit der Dusche entfernen

    Was tun bei Flecken?

    Flecken auf Seide passieren meist durch Ungeschicke. Manchmal stecken aber auch Parfüm oder Deo dahinter und schon ist ein Fleck da. Parfüms und Deos sind dabei sehr hartnäckig und lassen sich kaum wieder entfernen.
    Keinesfalls solltet ihr die Flecken mit Wasser abwischen, denn dann quillt die Faser auf und der Fleck setzt sich noch tiefer im Gewebe ab. Außerdem entstehen auch noch Wasserränder, die das ganze Dilemma noch schlimmer aussehen lassen. Auch solltet ihr auf keinen Fall an der Faser reiben.
    Um einen Fleck in Seide wegzubekommen, hilft nur Waschbenzin oder der Gang in die Reinigung. Waschbenzin wird auf das Material gegeben und mit einem Tuch wieder abgenommen. Bei hartnäckigen Flecken lohnt sich direkt ein Gang in die Reinigung.

    Hier noch einmal kurz zusammengefasst:

    • Parfüm und Deo sind schwer zu entfernen
    • Kein Wasser aufsprühen → das macht zusätzliche Flecken
    • Zu Waschbenzin greifen
    • Hartnäckige Flecken in die Reinigung geben